
Kronen Zeitung
RAPID BRAUCHT FEUER
Kulovits-Klartext: „Spielern das Alibi nehmen“
Klare Worte beim Amtsantritt von Interims-Trainer Stefan Kulovits in Hütteldorf. Rapid braucht schnell neues Feuer, die Bereitschaft fehlte.
Als „Staubsauger“ im Mittelfeld machte er in elf Jahren 202 Spiele für Rapid, wurde zweimal Meister, ehe er 2022 von Sandhausen als Coach der „Amateure“ zurückkehrte – Stefan Kulovits kennt in Hütteldorf alles, jetzt kommt eine neue Rolle dazu: Cheftrainer der Kampfmannschaft.
Bei der Pressekonferenz am Freitag hatte der 42-Jährige seinen ersten Auftritt, begrüßte jeden Medienvertreter persönlich per Handschlag, fand ruhige, klare Worte: „Schwierige Phasen prägen ein Leben. Es geht nicht um mich, es gibt nur ein Wir. Jeder muss sein Ego hinten anstellen.“
Wie mit eigenen Kindern
Nach dem Totalabsturz in der Liga (nur drei Siege, dafür neun Pleiten in den letzten 14 Runden) hatte Sportchef Katzer („Es ist mir schwergefallen, aber es gibt Mechanismen im Fußball. Bei uns ist etwas der Schlendrian eingekehrt“) die Reißleine gezogen, Coach Robert Klauß gefeuert.
In dessen Staff war Kulovits als Assistent mittendrin statt nur dabei, jetzt soll der 42-Jährige in den letzten fünf Runden wenigstens noch das Ticket zur Quali für die Conference League retten: „Wir müssen ein neues Feuer reinbringen, Freude und Begeisterung entfachen“, sagt Kulo vor dem Heimduell gegen Blau Weiß Linz. „Es geht um die Bereitschaft, den letzten Willen vor dem Tor.“
Weshalb Kulovits den Spielern im Training den Spiegel vorhielt: „Ich will ihnen das Alibi nehmen, keiner darf sich verstecken.“ Viel adaptieren will er bis Sonntag nicht: „Es geht nur über Einzelgespräche, das Selbstvertrauen müssen sie sich erarbeiten.“
Wobei Kulovits’ „Draht“ zu den Spielernhelfen kann. Mit Schaub und Burgstaller hat er ja etwa noch zusammengespielt – sein Zugang: „Ich möchte mit den Spielern wie mit meinen Kindern umgehen, Werte vermitteln. Dazu gehören Lob und auch knallharte Analysen.“
Mit Luka Pavlovic, den Kulovits vom UEFA-Pro-Lizenz-Kurs bestens kennt, kommt auch ein neuer Co-Trainer. „Er ist unbefangen, hatte keine negativen Erlebnisse, sorgt für neue Inputs“, begründet Katzer. Seine Verpflichtung ist temporär, Kulovits ist ja auch „nur“ interimistisch der Chef. Auch wenn Katzer bei der Trainersuche „nichts ausschließt“.
Für Kulovits „zählt jetzt aber nur das Kurzfristige. Wenn man gute Arbeit leistet, dann kommen manche Dinge von selbst“.
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